Der neue Schützenadler ist fertig

Der neue Schützenadler ist fertig

In diesen Tagen stellte Hauptmann Klaus Hesse den Schützenadler 2023 der Öffentlichkeit vor. Der Schützenvogel wurde traditionell in der Schreinerei Harte angefertigt, die inzwischen von Björn Boshe-Plois geführt wird.

Der Bauplan des Adlers stammt noch von dem verstorbenen Scheffe Jochen Harte und geht auf den ersten Schützenvogel der Neuzeit von 1869 zurück.

Am 26. Mai wird die Kompanie Rahmede den Adler zur Buchhandlung Katerlöh tragen. Dort wird der Aar dann im Schaufenster ausgestellt. Beim Adlergeleit am 6. Juni bringt die Kompanie Freiheit den Schützenvogel schließlich zum Schießstand am Lennestein. Dort findet dann am 9. Juni das Insignien- und Adlerschießen statt.

 

1869: Adlerschießen

Im Jahre 1658 untersagte der Große Kurfürst das abergläubische Vogelschießen. Zum ersten Mal in der Neuzeit schossen die Altenaer Schützen daher 1869 wieder auf einen Schützenvogel statt auf die Scheibe. Das Aussehen des Adlers hat sich seitdem kaum verändert.

Adlerbauer: Polizeidiener Zoebe

Der Schützenadler 1869 wurde vom Polizeidiener Zoebe gefertigt. Die Arbeit blieb lange Familientradition.

Adlerbauer: Wilhelm Zoebe

Wilhelm Zoebe (* 1876) war Schreiner bei VDM und baute den Adler bis 1953 nach alter Sitte . Er hatte die Kunst des Großvaters vom Vater übernommen. Wilhelm Zoebe gehörte der Kompanie Rahmede an.

 

1950: Miniaturadler

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Umgang mit Feuerwaffen von der Militärregierung in Deutschland verboten. Als 1950 wieder ein Schützenfest gefeiert werden durfte, schossen die Schützen daher mit einem Luftgewehr auf eine Miniaturausfertigung des Schützenadlers.

 

1953 baute Wilhelm Zoebe seinen letzten Schützenvogel. Da die Schützen nun wieder mit Feuerwaffen schießen durften, wurde der Vogel wieder in seiner traditionellen Größe gebaut.

 

 

Adlerbauer: Schreinermeister Reuber

1956 übernahm Schreinermeister Reuber, ebenfalls bei VDM beschäftigt, den Bau des Schützenvogels. Seine Werkstatt befand sich links neben der Gaststätte „Zum Kronprinzen“.in der Rahmede. Reuber gehörte auch der Kompanie Rahmede an.

Der Korpus des Schützenvogels 1956 wurde aus einer Birkenwurzel gedrechselt. Der Anstrich erfolgte durch den Malermeister Hugo Vosswinkel.

 

Adlerbauer: Heinrich Künne

Ab 1965 wurde Heinrich Künne bei VDM mit der Herstellung des Schützenvogels beauftragt.

"Ab Mitte bis Ende der 60er Jahre wurde der Korpus mit Metall ummantelt, damit der Adler nicht zerbrechen konnte und, bevor alle Schützen geschossen hatten, nicht von der Stange fiel. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Korpus auch aus vielen verleimten Schichten Sperrholz hergestellt. Dann wurde er durch den heutigen Ehrenscheffen Walter Gäckler in Form gebracht, der sich auch um das Ummanteln kümmerte.

Jürgen Henke & Klaus Knipping / Schützenchronik Teil 3 / 2022

 

Adlerbauer: Erwin Harte

Ab 1976 wurde der Schützenadler von Erwin Harte gebaut. Der betrieb seine Schreinerei damals in der ehemaligen VDM-Schreinerei an der Werdohler Straße. 1985 baute Erwin Harte seinen letzen Schützenvogel und übertrug den Betrieb und die Aufgabe anschließend an seinen Sohn Jochen Harte.

1985 wurden die Flügel erstmals aus 24-fach verleimten Bootssperrholz gemacht, damit sie länger hielten. 1985 gab es aber auch neue Vorschriften zur Munition. Die Durchschlagskraft war begrenzt. Dies führte dazu, dass die Flügel zwar wie ein Sieb aussahen, aber nicht fielen. Zum ersten Mal besass der Adler noch beide Flügel vor dem Königsschießen.

Jürgen Henke & Klaus Knipping / Schützenchronik Teil 3 / 2022

 

Adlerbauer: Jochen Harte

1985 übernahm Jochen Harte die Schreinerei und wurde ab 1988 der „Vogelbauer“ der Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft. Seine Schreinerei verlegte er an die Bachstraße. Bei der Kompanie Nette wurde Jochen Harte Zugführer und später Scheffe.

 

 

Aus Sicherheitsgründen und auf Anordnung der Behörden musste der Schützenadler ab 2015 ohne seinen stählernen Korpuspanzer auskommen.

Zum Schützenfest 2018 schreinerte Jochen Harte seinen 10. Schützenvogel. Dabei wurde er von seinem Nachfolger Schreinermeister Björn Bohse-Plois unterstützt. Jochen Harte verstarb nach dem Schützenfest 2018.

 

Adlerbauer: Björn Boshe-Plois

Der Schützenadler 2023 wurde von Björn Boshe-Plois mit Unterstützung seines Lehrlings Lars Naber gebaut. Die Beiden hielten sich dabei an die Pläne von Jochen Harte aus dem Jahre 2018.

 

 

v.l.n.r.: Kompanieführer Alexander Grass (Freiheit), Rendant Ulrich Wirthsmann, Fähnrich Hendrik Bierwirth, Tischler-Azubi Lars Naber, Kompanieführer Michael Hegemann (Rahmede) und Hauptmann Klaus Hesse freuen sich, dass der Schützenadler 2023 fertiggestellt ist.

 

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