Die Gebrüder Karakus trauen sich ´was

Die Gebrüder Karakus trauen sich ´was

 

Am 10.01.2018 berichtete Thomas Bender für das Altenaer Kreisblatt von den Fortschritten am Lennestein:

 

Oben wird schon kräftig gefeiert: Viele Altenaer Firmen haben für ihre Weihnachtsfeier den großen Saal des Lennestein genutzt, Familienfeiern fanden dort bereits statt und demnächst sind die Schützen regelmäßig zu Gast. „Der Saal ist zu etwa 90 Prozent gebucht“, freuen sich Mehmet und Murat Karakus.

Die beiden sind in Altena aufgewachsen. Murat ist Wirtschaftsingenieur, Mehmet hat Industriemechaniker gelernt. Seit 2014 sind sie in der Gastronomie tätig. Damals übernahmen sie die Schützenhalle an der Hohen Steinert in Lüdenscheid. Zwei Jahre später kam der Lennestein hinzu. Dadurch, dass sie demnächst zwei etwa vergleichbare Betriebe hätten, würden Synergieeffekte freigesetzt. Material und Personal ließen sich dadurch effektiver einsetzen, meinen die beiden Gastwirte.

Zunächst mal wird saniert. Den Anfang machte der Saal. Das Parkett wurde abgeschliffen, die nachträglich angebrachte Deckenverkleidung abgerissen und die Bühne auf ihr ursprüngliches Maß zurückgebaut. Wichtiger und aufwendiger sind die vielen, vielen Kleinigkeiten, die man nicht oder erst auf den zweiten Blick sieht. Da wurden auf der Bühne beispielsweise Steckdosen eingelassen, damit der DJ nicht mit Verlängerungsschnüren hantieren muss und im hinteren, für den Gast nicht sichtbaren Bereich wurde eine voll funktionsfähige Küche eingerichtet – auf Dauer sei es kein Zustand, wenn das Essen für so große Gesellschaften aus dem Erdgeschoss in den Saal getragen werden müsse, sagt Mehmet Karakus.


Hereinspaziert? Bis Murat und Mehmet Karakus die neue Tür des Lennestein für Restaurantgäste öffnen können, wird noch einige Zeit vergehen. Fest steht schon jetzt: Man darf gespannt sein.

Im Moment ginge das auch gar nicht: Die Küche im Erdgeschoss ist wie alle anderen Räume dort eine riesige Baustelle. „Bald“ antworten die beiden auf die Frage, wann es denn dort losgehen soll mit dem Gastronomiebetrieb. Heute kommt Alex Grass und beginnt mit dem Einbau einer neuen Heizungsanlage, dann geht es ans Verkleiden der Wände. Ein paar Fenster fehlen noch und Türen, die Theke, und, und, und...

Die Brüder Karakus beschäftigen sich lieber mit dem, was schon fertig ist. Die Spülküche zum Beispiel ist bereits gefliest, mit absolut rutschfesten Bodenfliesen – so, wie es die Berufsgenossenschaft am liebsten hat. Auflagen und Vorschriften einzuhalten ist den beiden sehr wichtig. Auch deshalb halten sie engen Kontakt zum Bauamt und vor allem zur Denkmalpflege. Der Ende des 19. Jahrhunderts als Freizeiteinrichtung für die Mitarbeiter der Firma Basse und Selve errichtete Saalbau steht unter Denkmalschutz, alle Veränderungen müssen mit Denkmalpfleger Jürgen Wagner abgesprochen werden. Wobei die beiden Bauherren immer wieder betonen, dass ihnen das auch wichtig ist: „Wir wollen die alten Traditionen dieses Hauses weiterführen.“ Deshalb freuen sie sich zum Beispiel darüber, dass der geschichtsträchtige Lennestein-Stammtisch schon in den Startlöchern steht, um in sein Stammlokal zurückzukehren.

Dort werden die Herren einiges zu Staunen haben. Das fängt schon mit dem Eingang an – der wurde dahin verlegt, wo er einst war: In die Mitte des Hauses, unter einen kleinen Balkon. Weil die Bauherren Altenaer Handwerker bevorzugen, ging der Auftrag an Jochen Harte, der die neue Tür nach historischem Vorbild herstellte – die nötigen Bilder fanden sich im Stadtarchiv. Jede Menge Strahler werden den Eingang und die übrige, bereits neu gestrichene Fassade in Szene setzen. Auch innen werden interessante Lichtakzente gesetzt: Die Farben der LED-Beleuchtung können verändert und somit der Tageszeit und dem Anlass angepasst werden.

Durch die Eingangstür gelangen die Gäste des Lennestein ins Restaurant mit etwa 50 Plätzen – gutbürgerlich soll dort gekocht werden, Köche und Servicepersonal suchen die Brüder noch. Zwei Räume für kleinere Gesellschaften schließen sich an, hinzu kommt der kleine Saal – der einzige Bereich, an dem sich zunächst nicht viel verändern wird. Auch nach der Fertigstellung werde laufend investiert, kündigen die beiden an – auch dann gebe es noch genug zu tun, beispielsweise den Austausch der großen und nicht gedämmten Fenster im Saal. Ihr Ziel sei es auf jeden Fall, den Saalbau zu behalten und ihn so zu betreiben, „dass die Altenaer zufrieden sind“.

Viele Gedanken haben sich die Bauherren über die Technik gemacht: Das gesamte Gebäude ist vernetzt, es gibt sogar einen eigenen Serverraum. Jede Menge Bildschirme sind geplant, selbst auf den Toiletten wird man Filme gucken können, wenn alles fertig ist.

 

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