Das Schützenfest
Das Altenaer Schützenfest der Gesellschaft findet, sofern nicht durch andere Faktoren beeinflusst, an Fronleichnam in jedem dritten Jahr statt und dauert vier Tage. Einige Monate zuvor finden bis zum Schützenfest in den Kompanien oder einzelnen Zügen zahlreiche vorbereitende Veranstaltungen, das sogenannte Kränzebinden, statt.
In seiner nachweisbaren Geschichte seit 1429 wurde der Ablauf des Schützenfestes immer wieder behutsam verändert und der jeweiligen Zeit angepasst. Viele Riten und Bräuche haben sich über die Jahrhunderte erhalten. Der Ablauf der gegenwärtigen Schützenfeste gestaltet sich wie folgt.
Bildquelle: Lokalstimme.de
"Zweck des Festes ist, sich gemeinschaftlich des Lebens zu freuen, Einigkeit und Freundschaft herzustellen und zu festigen"
Bildquelle (auch im Hintergrund): Lokalstimme.de
Der Ablauf
Donnerstag/Fronleichnam
Am späten Nachmittag treten sämtliche Schützen der FWG bei den Stadtwerken Altena an. Von diesem Treffpunkt aus marschieren die Schützen in ihren jeweiligen Kompanien zunächst zum "Kölschen Joe". Anschließend setzen sie ihren Marsch durch die Innenstadt fort, bis sie den gesellschaftseigenen Bungern erreichen. Dortselbst findet der Große Zapfenstreich statt. Anschließend Abmarsch der Schützen in das Festzelt zum Kommers bis Mitternacht. Der erste Festtag wird noch unter der Regentschaft des amtierenden Königs begangen.
Freitag
Der zweite Tag beginnt mit dem frühen Antreten, dem Abholen der Fahne in der Kompanie des Fähnrichs, dem Antreten im Bungern und dem anschließenden Marsch zum Schießstand in der, vor dem Fest ausgelosten, Reihenfolge. Die ersten beiden Schuss auf den Vogel führt der Hauptmann aus, der Erste wird hierbei dem Bundespräsidenten gewidmet, der Zweite ist der Eröffnungsschuss des Hauptmanns. Sind die beiden Schüsse gefallen, schießen der Adjutant und der Fähnrich. Dies wird seit 1950 so gehandhabt.
Danach schießen die einzelnen Züge der Kompanien. Sie schießen auf den Adler und seine Insignien, diese sind Zepter, Krone, Apfel, beide Flügel und ggf. noch Sterne. Ein Stern wird dem Adler dann umgehangen, wenn er seiner anderen Insignien bereits entraubt wurde. Die Schützen, die eine Insignie des Adlers restlos abschießen, werden als Preisschützen gefeiert und geehrt.
Haben alle Züge geschossen und der Adler ist noch nicht gefallen, eröffnet der Vorstand erneut das Schießen.
Hat der neue König den Adler abgeschossen wird er ins Zelt zur Königsproklamation geleitet. Hier wird der neue König mit der Königskette geschmückt und verkündet seine Königin.
Während Königspaar und Hofstaat auf der Burg Altena empfangen werden, können Schützen und Bürger schon auf dem Festplatz und im Festzelt feiern.
Am Abend erfolgt dann ebenfalls im Festzelt die Proklamation der Königin.
Samstag
folgt die große Parade, in der die gesamte Schützenschaft, nach Kompanien sortiert, durch die Stadt marschiert, gefolgt von Königspaar und Hofstaat, welche einen Autokorso bilden. Abends wird erneut im Zelt gefeiert, meist bis in die frühen Morgenstunden.
Sonntag
wird vor allem für die ältere Bevölkerung der Stadt gestaltet, die an den großen Feierlichkeiten meist nicht mehr teilnehmen (können). Hierbei wird das Festzelt für jeden Bürger ohne Eintritt geöffnet und ein großes Kaffeetrinken veranstaltet. Das Fest klingt so gemütlich im Festzelt aus. Am Tag nach dem Fest wird die Stadt gemeinsam abgeschmückt, dieser Akt wird inzwischen ebenfalls gefeiert. Da nur alle drei Jahre das Schützenfest in Altena begangen wird, bedeutet es einen wahren Ausnahmezustand. Straßen werden gesperrt, marschierende Züge haben Vorfahrt und es gibt nur sehr wenige Altenaer, die sich nicht vom Trubel und der Freude mitziehen lassen, die während der Festtage und auch schon davor herrschen.
Im Laufe der Geschichte fand das Fest nicht immer an Fronleichnam statt.
In der ältesten überlieferten Schützenordnung aus der Zeit um 1580 ist festgelegt, dass sich die Schützengesellschaft am Sonntag vor Pfingsten, dem Tag Exaudi, zur Planung trifft und das Fest am Gudenstag, dem Mittwoch nach Pfingsten, stattfindet. Später wurden auch der Geburtstag des Königs (25.09.), der St. Johannestag (24.07.) oder St. Jacobi (25.07.) zugelassen. In der jüngeren Geschichte der Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft begann das Schützenfest erstmals 1979 am Fronleichnam.